Kletterlager Sardinien 2023

30. Sep - 7. Okt 2023
Dieses Jahr ging es mit der JO-Baselland im Herbstlager wieder einmal nach Sardinien, um sich an den von Meer und Wind zerfressenen Felswänden in Kletterrouten auszutoben.
Am Freitag Abend machten wir uns mit viel Vorfreude und drei viel zu kleinen Bussen auf den Weg nach Livorno. Dort angekommen kamen wir auf die grandiose Idee auf dem Parkplatz des Hafens Volleyball zu spielen. Jedoch bemerkten wir nicht, dass der Platz voller Mövenkacke war. Das war dann ein kleiner Dämpfer, doch davon ließen wir uns nicht unterkriegen. Als dann endlich die Fähre kam, waren wir erleichtert. So kamen wir unserem Ziel endlich langsam näher. Aber wirklich nur langsam, denn die 11 Stunden zogen sich eine gefühlte Ewigkeit dahin.
Angekommenen in Sardinien, mussten wir noch ungefähr 3 Stunden im Auto ins Innere des Landes fahren.
Sehr müde und froh kamen wir dann endlich auf dem Campingplatz an. Wir waren so erschöpft, dass keiner Lust hatte den Aufwand zu betreiben ein Zelt aufzustellen oder richtig zu kochen.
So knallten alle ihr Mätteli und Schlafsack auf den Boden und nach einem Stück leckeren Kuchen konnten wir alle endlich ein wenig schlafen.
Am nächsten Morgen (Sonntag) machten wir uns schon früh aus den Daunen. Es zappelte und kribbelte allen in den Fingern, als wir die wunderschönen Canyons sehen konnten. Somit machten wir uns auch schon früh auf um die ersten am Fels zu sein. Zu 18 versuchten wir uns bei wunderschönem Kletterwetter an den unterschiedlichsten Routen. Ob lang und ausdauernd, kurz und kräftig, in einer Felsspalte oder sonst was, es hatte für alle passende Routen dabei. Ausgepowert und ausgehungert stürzten wir uns am Abend auf eine leckere Spätzlipfanne und tankten unsere Energiereserven für morgen wieder voll. Den Tag liessen wir bei ein paar Spielen gemütlich ausklingen – obwohl, beim Spielen ging es nicht bei allen gleich fair und gleich ruhig daher…
Am Montag ging es nochmals an den gleichen Ort zu dem Canyons und wir brannten alle darauf, unsere Projekte vom Vortag endlich erfolgreich abhaken zu können. Allerdings wurden mehr Projekte eröffnet, als abgeschlossen, deswegen planten wir am Dienstag für ein letztes Mal vorbei zu kommen. Am Montag Abend, kannten wir uns langsam schon so gut, dass wir so lautstark diskutiert und philosophiert haben, dass uns gewisse Nachbarn liebevoll angeschnautzt haben, dass um 22:00 Nachtruhe ist. Gut haben die nichts mehr von Tannenzapfenschlachten mitbekommen 🙂 
Der Dienstag haben wir den letzten Tag im Canyon verbracht, tortz brennenden Unterarmen wurde noch fleissig geklettert. Alle haben schon so viel Mut gefasst, dass sie mindestens einen Grad schwerer klettern wollten als noch drei Tage zuvor. Aimée sorgte mit Surfersonnencremelooks in den Gesichter der anderen, dass sich auch alle vor der Sonne hüteten, während sie in ihren Routen kämpften. Als unsere Arme und Finger nach einer Pause flehten verliessen wir der wunderschöne Canyon. Alle Stolz auf ihre Leistungen, gewisse noch mit einem offenen Kampf als Grund zurückzukehren. Noch vor Ende des Italienischen Siestas waren wir schon bereit um den Einkaufsladen zu stürmen, um Morgenessen und Lunch für den nächsten Tag zu ergattern. „Am Restday wird emol gönnt!“.  Der Feigenbaum vor dem Einkaufsladen wurde auch gleich noch geplündert, diese Kletterei war nach den Canyon-routen nurnoch Bibifax! 
Unser Restday am Mittwoch genossen wir alle sehr. Einfach mal ein wenig entspannen, das tat uns gut. Morgens mussten wir jedoch zuerst noch die Zelte abbauen und zum nächsten Camping fahren. Die Vorfreude aufs Meer und gute Musik liess die Fahrt wie im FLug vergehen. Endlich angekommen, schmissen wir uns in unsere Badesachen und gingen schwimmen. Volleyball und Spike ball wurde gespielt, gelesen, eingekauft und gekocht.  Nach leckeren, jedoch ein wenig scharfen Wraps, nahmen einige bei Sonnenuntergang ein Bad und gingen schlafen um wieder genug Energie für den nächsten Tag zu haben. 
Am Donnerstag gingen wir das este Mal in unser neues Klettergebiet. Zuerst fuhren wir mit toller Musik und guter Laune bis unter die Felsen, dann mussten wir noch ca. 15 Minuten zu den Routen laufen. Bei den Felsen angekommen bekamen zuerst mal einige eine Einleitung zum Mehrseillängen klettern, die am kommenden Freitag anstanden. Dann ging es mit von den vorigen Tagen bereits aufgeschürften Beinen, Knien und Finger ans Klettern. Die Routen waren toll, wobei die Schwierigkeitsgrade etwas fraglich waren 😉  Am Stein wurden wir richtig durchgebrätelt, bis dann später der Schatten kam. Nach einer Mittagspause, gaben noch mal alle ihr Bestes, danachging es wieder zurück auf den Camping. Dort angekommen, namen wir ein Bad im Meer und liessen den ABend mit einem leckeren Znacht und vielen Spielen ausklingen. Da manchen Grossmüttern unser Volleyballspielen VOR der Nachtruhe nicht so ganz gefiel, machten wir noch fast Bekanntschaft mit einem Schäferhund. 
Freitags wurden drei Gruppen gemacht um unsere riesen Gemeinschaft mehrseillängentauglich aufzuteilen. Zuerst planten wir, das unsere drei Leiter/innen alle eine andere Route kletterten mit jeweil 5 Teilnehmer/innen. Dies endete später aber anderst. Geplant waren die Routen rund um den Pedra Longa – ein Fels, der direkt aus dem Meer ragt und 150m hoch ist. Als wir ankamen staunten wir zuerst alle einmal, dass wir da jetzt hochklettern sollten. Am Einstieg merkten wir, dass wir nicht die einzigen sind und dass es ein langer Tag werden könnte. Wir liesen uns jedoch nicht beirren und testeten unseren Mut bei ein paar Klippensprüngen. Während die ersten dann so langsam in ihre Route konnten waren die letzten immernoch fröhlich am Plantschen. Sevi und Elena kletterten eine eher einfachere Route mit diesen Teilnehmer/innen, welche noch nicht besonders oft Mehrseillängen geklettert sind. Die ganze Küste wurde lautstark unterhalten als manche von ihnen kletterten. Viel „ANZIEHEN“, „F3&%k“, „AUA MEINE FINGER“, „ALTER“ war zu höhren aber am Ende kamen alle ohne Problem hoch. Flurin ging mit den Teilnehmer/innen, welche schon öfters auf Mehrseillängen waren eine Route, welche sich diagonal auf den Gipfel der Petra Longa zog. Diese Gruppe brauchte am längsten dies aber nur, da vor ihnen nicht das beste Kletterpaar unterwegs war. Vor dem Nachtessen verabschiedeten wir uns von Jonna die sich auf eine weitere Woche klettern in Sardinien mit ihrer Familie freuen durfte.
Nach dieser wunderschönen Klettererfahrung freuten sich alle auf ein ausgibiges Nachtessen. Da es der letzte Abend auf dem Campingplatz war wurden für alle Pizzas bestellt. Am Strand machten wir noch ein Feuer und liessen das Lager mit Pizza, Soielen, guter Laune und vielen Streichen ausklingen. 
Am Samstag mussten wir unser ganzes Lager abbauen. Über die drei Tage schafften wir es natürlich, ein ordendliches Chaos herzustellen. Nach vielen Stunden aufräumen hatten wir unsere drei Minibusse dann auch bereit um ein letztes Mal an den Fels zu gehen. Da es der letzte Tag war und die Energie in den Unterarmen begrenzt, wollten alle nurnoch das schwierigste klettern was sie zwei Tage zuvor noch nicht geschafft hatten. Selten in einem JO-Lager versuchten sich so viele im 7 Grad. Auch wenn nicht alle Erfolg hatten, Motivierte es um wieder zu kommen und die Route für später aufzuheben. Am Ende unserer Klettersession verabschideten wir uns noch von Naomi und Dunja, welche auch noch bleiben durften. Die anderen setzten sich in eines der drei Büssli und genossen ein letztes Mal die kurvigen Strassen durch Sardinien. Um ca. 8 Uhr legte das Schiff nach Livorno los und nach einem kleinen Znacht gingen wir auch alle schnell schlafen in Mitten auf dem Boden des obersten Decks. 
Am Sonntag früh konnten wir vom Schiff fahren, mit wenig Morgenessen im Magen dafür vielen Snacks im Gepäck rasten wir los. Bei spannenden Hörbücher überstanden wir die ca. 8 Stunden Heimfahrt bis wir wieder vor dem uns bekannten B2 standen und uns schweren Herzens voneinander verabschieden mussten. 
Es war ein grossartiges Lager und wir freuen uns schon auf zukünftige!

Bilder

JO Baselland

JO Baselland